Über das Verhältnis von Freiheit und Kapitalismus
„Die Leistungsfähigkeit des Systems macht die Individuen untauglich für die Erkenntnis, dass es keine Tatsachen enthält, die nicht die repressive Macht des ganzen übermitteln.“ Herbert Marcuse
Was ist Freiheit? Und wie bestimmen wir diese? Fragen die davon abhängen, was wir als Essenz des Begriffes erachten. Uns wird eingebläut, dass wir in einem Zustand völliger Freiheit leben. Gerade unsere Gesellschaft soll es sein, die der Freiheit zur vollen Entfaltung verhilft. Nicht zuletzt deswegen gilt es, so schallt uns aus jeder Ecke entgegen, dieses Höchstmaß an individueller Freiheit gegenüber jenen zu verteidigen, welche diese, unsere Freiheit zu bedrohen trachten. Denn unsere Freiheit ist ein kostbares Gut, segensreiche Errungenschaft von Marktwirtschaft und Demokratie. Das Ende der Geschichte ist erreicht – zumindest für unsereins – da wir als eine_r der wenigen Glücklichen in den demokratischen Zentren leben dürfen. In einer Zeit in der außerhalb von Demokratie und Markt – ein Paar, dass so hören wir stetig, untrennbar miteinander verbunden ist – lediglich Diktatur und Terror auf uns warten, gilt es, um die Geschichte vollends abzuschließen, zuletzt jene peripheren Gegenden der Welt mit unserer Gesellschaftsordnung zu beglücken.
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